Die nachfolgenden Textauszüge wurden aus dem Werk "Leben und Lehren der Meister" von Baird Spalding entnommen.

Die Erlaubnis für die Veröffentlichung der Textauszüge der folgenden fünf Kapitel wurde freundlicherweise vom Schirner Verlag (schirner.com) erteilt.

Nochmals vielen herzlichen Dank ;-)

Eine Gruppe von elf Forschern reiste 1894 in den Fernen Osten und kam in Kontakt mit den »großen Meistern des Himalaya«. In den folgenden dreieinhalb Jahren hatten sie unmittelbar an deren Leben und Denken teil und wurden Augenzeugen zahlreicher Wunder. Die Meister erklärten diese mit der Kraft des ICH BIN, hervorgerufen durch das »Christusbewusstsein«, wie sie es selbst in Anlehnung an die überlieferten Taten Jesu Christi nannten.

Baird T. Spalding war einer der Forschungsreisenden. Seine eindrucksvollen und berührenden Aufzeichnungen sind authentische Quellen kosmischen und universellen Wissens. Sie sind legendär, denn sie lösten eine spirituelle Bewegung aus, die sich über die ganze Welt verbreitete und noch heute das Weltbild vieler Menschen entscheidend prägt.

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Wir möchten dieses Kapitel mit den Worten einer weisen Person fortsetzen, welche Baird Spalding anlässlich eines dreijährigen Aufenthaltes am Fusse des Himalaya-Gebirges aufzeichnete. Auf die Frage, ob der Tod als vermeidbar gelten kann, wurde mit den Worten der Siddha geantwortet: „Der menschliche Körper ist hervorgegangen aus der individuellen Zelle, gleich wie die Körper von Pflanzen und Tieren, die wir gerne jüngere und weniger entwickelte Brüder zu nennen pflegen.

Die individuelle Zelle ist eine winzige, mikroskopische Einheit des Körpers. Nach einem oft wiederholten Prozess von Wachstum und Teilung wird aus dieser winzigen Zelle schliesslich ein vollkommenes menschliches Wesen, das aus beinahe unzählbaren Millionen von Zellen zusammengesetzt ist. Jede dieser Zellen hat ihre besondere Funktion im Körper zu erfüllen, aber sie behält in der Hauptsache das Charakteristische der individuellen Zelle bei, aus der sie hervorgegangen ist. Diese individuelle Zelle kann als Lichtträger beseelten Lebens betrachtet werden. Sie überträgt von einer Generation zur anderen die latenten Feuer Gottes, die Lebenskraft aller lebendigen Wesen, eine Lebenskraft, deren Ahnenreihe ununterbrochen zurückzuführen ist bis zu der Zeit, da das erste Leben auf diesem Planeten erschien. Diese individuelle Zelle besitzt die Eigenschaft unbegrenzter Jugend.

Aber wie steht es mit den Gruppenzellen, die den sogenannten Körper bilden? Die Gruppenzellen entstanden durch die oft wiederholte Vermehrung der individuellen Zelle; sie behielten deren individuelle Charakteristika, deren eines das soeben genannte latente Lebensfeuer ist, oder die ewige Jugend. Die Gruppenzellen, oder der Körper, haben die Aufgabe, die Hüter der individuellen Zelle zu sein, dies aber nur während der kurzen Spanne einer Lebenszeit, so wie ihr sie jetzt kennt.

Die ältesten unserer Lehrer entdeckten auf inspirativem Wege die Wahrheit von der fundamentalen Einheit der Lebensreaktionen bei Pflanze und Tier. Wir können uns leicht vorstellen, wie diese Lehrer unter den breiten Ästen eines Banianbaumes ihre Schüler um sich sammelten und sich etwa mit folgenden Worten an sie richteten: Schaut diesen gewaltigen Baum. Der Lebensprozess, der in unserem Bruder, diesem Baum, vor sich geht, ist fundamental derselbe wie bei uns selber. Schauet die Blätter und die Knospen an den Spitzen der Zweige auch des ältesten Banianbaumes, wie jung sie sind, so jung wie der Same, aus dem de Riese entstand. Da die Lebensreaktionen bei Pflanzen wie beim Menschen dieselben sind, kann der Mensch aus den Erfahrungen der Pflanze sicher etwas lernen.

Wie die Blätter und Knospen an den Zweigspitzen des ältesten Banianbaumes gleich jung sind wie das Samenkorn, aus dem der Baum entstand, so brauchen die Gruppenzellen des Menschen, aus denen sich ein Körper zusammensetzt, nicht allmählich ihre Vitalität zu verlieren und abzusterben, sondern sie können so jung und immergrün wachsen wie das Ovum oder die individuelle Zelle selber. Es ist in der Tat gar kein Grund vorhanden, weshalb euer Körper nicht genau so jung und lebenskräftig werden sollte wie der lebendige Same, aus dem er entsprang. Der weit sich ausbreitende Banianbaum, der allezeit ein Symbol des unvergänglichen Lebens ist, stirbt nicht, es wäre denn an einem Unfall. Kein natürliches Gesetz von Zerfall, kein Prozess des Altwerdens scheint die vitale Energie seiner Zellen in gefährlicher Weise anzugreifen. Und dasselbe ist wahr in Bezug auf die menschlich-göttliche Form. Es gibt kein natürliches Gesetz von Tod und Zerfall für den Menschen, ausser einem Unfall.

Es existiert kein unabänderlicher Prozess des Alterns in seinem Körper oder in seinen Gruppenzellen – nichts, was das Individuum langsam lähmen könnte. Der Tod ist ein abwendbares Geschehnis. Krankheit ist vor allem Nichtwohlsein, also Abwesenheit vom Wohl oder von Santi, dem holden, fröhlichen Frieden des Geistes, der sich durch das Gemüt im Körper widerspiegelt. Der Prozess des Altern, die allgemeine Erfahrung des Menschen, ist nur ein Ausdruck seiner Unwissenheit in Bezug auf gewissen kranke Zustände von Leib und Seele. Auch Unfälle lassen sich durch eine richtige mentale Haltung verhüten.

Die Siddha sagen: „Der Ton des Körpers kann so erhalten werden, dass er von selber mit Leichtigkeit ansteckenden und anderen Krankheiten, wie der Pest und der Influenza, widersteht!“ Die Siddha können Keime zu sich nehmen und verhüten, dass diese sich zu einer Krankheit entwickeln. Erinnert Euch daran, dass Jugend der Liebessame Gottes ist, eingepflanzt in die menschlich-göttliche Form. Tatsächlich ist die Jugend das Göttliche im Menschen; Jugend ist geistiges Leben, schönes Leben. Es ist das einzige Leben, das lebt und liebt – das eine, ewige Leben. Altsein ist ungeistig, sterblich, hässlich, unwirklich. Furchtgedanken, Schmerzgedanken und Kummergedanken verursachen die „Hässlichkeit“, die wir „Alter“ nennen.

Freudegedanken, Liebesgedanken und Idealgedanken erschaffen die Schönheit, die Jugend genannt wird. Das Alter ist bloss eine Schale, in welcher der Edelstein der Wirklichkeit, das Juwel der Jugend, verborgen liegt. Übt Euch darin, das Bewusstsein der Kindheit aufrechtzuerhalten in Euch. Stellt Euch das göttliche Kind vor, das in Euch lebt. Bevor Ihr einschlaft, sprecht zu Eurem Bewusstsein: „Ich erkenne, dass in mir ein geistiger Körper der Freude ist, immer jung, immer schön. Gemüt, Augen, Nase, Mund, Haut sind schön und geistig, und ich besitze den Körper des göttlichen Kindes, der heute Nacht vollkommen ist.“ Wiederholt diese Affirmationen und meditiert darüber ruhig während des Einschlafens.

Wenn Ihr am Morgen aufsteht, so sprecht laut zu Euch selber: „Nun, Lieber ... (nennt Euch bei Eurem Namen), es wohnt ein göttlicher Alchimist in Dir.“ Durch die geistige Macht dieser Versicherungen findet während der Nacht eine Verwandlung statt und die Entfaltung von innen heraus. Der Geist hat diesen geistigen Körper und diesen geistigen Tempel durchdrungen. Der Alchimist hat tote und erschöpfte Zellen zerfallen lassen und das Gold der neuen Haut in ihrer unvergänglichen Gesundheit und Lieblichkeit zum Erscheinen veranlasst. Wahrlich: Da, wo göttliche Liebe zum Vorschein kommt, da ist ewige Jugend. Der göttliche Alchimist wohnt in meinem eigenen Körper und erschafft fortwährend neue und schöne Kindeszellen. Der Geist der Jugend ist in meinem Körper, dieser menschlich-göttlichen Form, und alles ist gut. A-O-M Shanti-Shanti-Shanti !

Lerne so freundlich zu lächeln wie ein Kind. Ein aus der Seele kommendes Lächeln ist eine geistige Entspannung. Ein wahres Lächeln ist etwas wahrhaft Schönes, das Kunstwert des „innern unsterblichen Gesetzgebers“. Es ist gut, mit Überzeugung zu sprechen: „Ich schicke einen liebevollen Gedanken aus an die ganze Welt. Mögen alle Wesen glücklich und gesegnet sein !“

Gib Dir, bevor Du an Deine Tagesarbeit gehst, die Versicherung: „In mir lebt eine vollkommene Form, die göttliche Form. Ich bin nun genau so, wie ich zu sein wünsche. Ich stelle mir jeden Tag das Schöne in mir vor, so lange, bis ich es in die Erscheinung hauche. Ich bin ein Gotteskind; alles, wessen ich bedarf, wird mir jetzt und immerdar gegeben werden.“ Lerne, Dich mit Freude zu durchdringen und versichere: „Unendliche Liebe füllt mein Gemüt und durchströmt meinen Körper mit ihrem vollkommenen Leben.“ Mache alles um Dich herum hell und schön. Pflege den Geist des Humors, freue Dich des Sonnenscheins.

Ihr werdet schon verstehen, dass ich hier die Lehren der Siddha anführe. Sie sind die ältesten Lehrer, von denen man weiss, und was sie lehren, geht um Tausende von Jahren weiter zurück als jede Geschichte. Sie gingen unter die Menschen und zeigten ihnen einen besseren Weg zum Leben, noch ehe der Mensch die einfachen Künste der Zivilisation kannte.

Das System der Gesetzgeber entsprang aus nichts anderem als aus diesen Lehren. Aber diese Gesetzgeber wandten sich bald ab von der Erkenntnis, dass Gott durch sie sprach. Indem sie dachten, sie seien es selber, ihre Persönlichkeit, die die Aufgabe erfülle, verloren sie das Geistige aus den Augen und brachten das Persönliche oder das Materielle hervor und vergassen, dass alles aus der gleichen Quelle stammt – aus Gott.

Die persönlichen Auffassungen dieser Gesetzgeber liessen die grosse Abtrennung vom Glauben entstehen und die grosse Verschiedenheit im Denken. Dies ist, was wir vom Turm zu Babel verstehen.

Die Siddha haben durch alle Zeitalter hindurch die wahren inspirativen Methoden erhalten, wie Gott durch jeden Menschen und durch alle seine Schöpfungen sich ausdrückt, in ihrer Erkenntnis, dass Gott Alles ist und dass Gott sich durch alle offenbart. Sie haben sich von dieser Lehre niemals entfernt. Und auf diese Weise haben sie die grosse fundamentale Wahrheit erhalten.

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