Der grosse Vorteil an der Fussbodenheizung besteht darin, dass die Strahlungswärme direkt an den Menschen abgegeben wird, während dem bei der Heizung mittels Radiatoren zuerst die Luft im Raum erwärmt wird und dann der Körper.

Radiatoren haben den Nachteil, dass die Raumluft durch das Erhitzen umgewälzt wird, was zur Folge hat, dass Staub und Schmutz in die Luft gewirbelt werden.

Vor allem für Hausstauballergiker ist die Fussbodenheizung interessant: der Staub bleibt auf dem Boden. Da die Wärme auch in die kleinsten Winkel transportiert wird, bildet sich praktisch keine Feuchtigkeit. Durch die gleichmäßige Flächenwärme wird u.a. auch das Wachstum der Hausstaubmilben und die Schimmelpilzbildung verhindert. So können Sie sich gegen chronische Erkrankungen, die durch Schimmel ausgelöst werden vorbeugen.

Oekologisch betrachtet, haben Fussbodenheizungen den Vorteil, dass die Temperatur für das Heizwasser niedrig gehalten werden kann. Das spart Energie und schont die Umwelt. Energiequellen wie Sonnenkollektoren, Wärmepumpen und moderne Brennwertkessel können diese Niedertemperaturheizungen versorgen. Heizwasser einer normalen Heizung benötigt die doppelte Temperatur für dieselbe Wärmeausstrahlung.

Eine Fussbodenheizung zahlt sich auch durch die extrem lange Lebensdauer und die Wartungsfreiheit aus. Bei guter Qualität und richtiger Installation müssen Sie sich um die Funktionsweise Ihrer Fussbodenheizung keine Gedanken mehr machen. Vor allem Kupfer bietet Ihnen hier enorme Sicherheit. Kupfer ist unglaublich stabil und erfährt keine Materialalterung.

Und bedenke: Die Fussbodenheizung kann im Sommer auch kühlen. Dazu wird statt warmes einfach kaltes Wasser verwendet.

Zurück in die Vergangenheit

Im europäischen Raum wurden die ersten Fussboden-Heizungen von den Römern verwendet (hypocaustum). Die Konstruktion bestand aus einem Brennofen (praefurnium), einem unter dem Fussboden liegenden Heizraum, dem Hypocaustum und Abzügen für die heisse Luft und die Abgase. Der Brennofen lag meist im Freien. Der Heizraum bestand aus im Abstand von etwa 30 bis 40 cm aufgeschichteten, etwa 30 bis 60 cm hohen Ziegeltürmchen aus quadratischen oder runden Platten, die zunächst eine grössere Deckplatte trugen. Darauf lag die grosse Tragplatte.

Die gesamte Konstruktion des Fussbodens war etwa 10 bis 12 cm dick. Vom unter dem beheizten Raum gelegenen Heizraum strömte die heisse Luft in die Wandkanäle (tubuli), die auf diese Weise auch die Wände beheizten. Erst dann trat die Luft ins Freie aus.

Archäologische Funde in Nord-Korea brachten ebenfalls ein System für die Erwärmung von Fussböden zutage. In Unggi, der Region von Ham Kyung Buk-Do, wurden in mehreren antiken Behausungen praktisch intakte Überreste von solchen Systemen entdeckt. Die Archäologie datiert diese Systeme auf ungefähr 3000 Jahre, also ca. 1000 v.Chr. Sie tragen die Bezeichnung Gudeul, welche wiederum vom koreanischen guun-dol (beheizte Steine) abstammt.

Abgesehen von den erwähnten Vorteilen, bergen Fussboden-Heizungen jedoch auch Nachteile. In der nächsten Rubrik gehe ich darauf ein.


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