Unmögliches


Die Binsenwahrheit, dass uns durch neue Erkenntnisse immer klarer wird, wie wenig wir im Grunde wissen, hat ihre Gültigkeit noch nicht verloren. Es darf daher bezweifelt werden, dass die Wissenschaft den Schleier, in den alles Lebende gehüllt ist, je ganz lüften wird. Heute haben wir Kenntnisse über Lebensformen, die vor wenigen Jahrzehnten gänzlich unbekannt waren und die niemand für möglich gehalten hätte.


Mikrobiologen der Universität Tokyo entdeckten zum Beispiel Organismen, die sich von Erdöl ernähren. Diese Kleinstlebewesen existieren 2000 Meter unter der Erdoberfläche in Erdölfeldern. In einer Region, in der ihnen kein ungebundener Sauerstoff zur Verfügung steht. Ihr Organismus ist so konstruiert, dass sie lebensnotwendigen Sauerstoff gewinnen können, indem sie Salpetersäuremoleküle aufspalten. Normalerweise gilt Salpetersäure als hochätzender Stoff, und man könnte meinen, dass diese Säure für jegliches Leben ein tödliches Gift darstellt.


Vor kurzem hatte der sowjetische Geophysiker Tschudinow Mikroorganismen, die ca. 250 Millionen Jahre in einer Kalkfelsenformation eingeschlossen waren, wieder zum Leben erweckt. Nach einem sozusagen ewigwährenden Schlaf bewegten sich diese winzigen Wesen plötzlich und vermehrten sich sogar durch Zellteilung, als man ihnen den für sie passenden Lebensraum zur Verfügung stellte.


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