equisetum

Der Tee von Schachtelhalmen leistet sehr gute Dienst bei inneren Blutungen, Nieren- und Leberleiden, Gicht und Wassersucht. Damit der Magen nicht angegriffen wird, sollte man diesem Tee immer eines der folgenden Magenkräuter beimischen: Salbei, Tausendgüldenkraut oder Wacholder. Schachtelhalmwein ist angezeigt bei Keuchen und Lungenasthma, Durchfall und schmerzhaften Urinbeschwerden alter Leute. Wegen des hohen Kieselsäuregehaltes wirkt Schachtelhalm in erster Linie stärkend auf das Bindegewebe.

fragaria vesca

Die grösste Heilkraft haben die Walderdbeeren. Die Pflanzenheilkunde braucht von den Erdbeeren alles: die Wurzeln, die Stengel und Blätter, die Blüten und die Früchte; alles ist von kühlender Wirkung. Äusserlich angewendet, hilft die ganze Pflanze bei fieberhaftem Zahnweh. Bei Mückenstichen lindern roh aufgelegte Erdbeerblätter jede Anschwellung. Erdbeerblätter-Tee stillt den Durchfall, reinigt Nieren und Leber. Die Beeren sind ein ausgezeichnetes Heilmittel gegen Gicht und Rheumatismus.

fraxinus excelsior

In der Naturheilkunde verwendet primär die Rinde, Blätter und Samen. Frische Eschenrinde bindet man auf Wunden; sie zieht zusammen und heilt. Die Blätter sind harnsäureaustreibend und daher sehr geschätzt bei Rheumatismus und Gicht. Der Tee stillt die Fieber; ihm sollte man aber immer etwas Minze oder Majoran beifügen. Tee von Eschensamen ist gut bei Wassersucht, Rheumatismus und Steinleiden (täglich 1-2 Tassen in kleinen Dosen). Die Esche war in der nordischen Mythologie der Weltenbaum Yggdrasil.

genista

Die Naturheilkunde verwendet die Blüten und Früchte (Samen) des Ginsters in Form von Tee als wassertreibendes Mittel bei Wassersucht. Sammelzeit: Die Blüten im Juni bis August, die Samen im Herbst.

glycyrrhiza glabra

Das Süssholz ist jedem Kinde bekannt, wenigstens indirekt durch ihren verdickten Saftauszug: die Lakritze. Süssholz darf man ruhig allen bitteren Tees beimischen. Besonders bei Tees gegen Heiserkeit, Husten, Halsbeschwerden und Brustkatarrh. Die Griechen und Römer verwendeten den Saft (succus liquiritiae) nicht nur zum Süßen, sondern auch zur Behandlung von Magengeschwüren und Asthma. Heute werden dem Süssholz viren-, entzündungs-, bakterienhemmende, sowie leber- und herzschützende Effekte zugeschrieben.

helianthemum vulgare

Die Naturheilkunde verwendet die Auflage vom frisch zerquetschen Kraut, um frische Wunden rasch zu heilen. Die Abkochung ist ein vorzügliches Gurgelwasser gegen Mundfäule und Wackeln der Zähne. Tee von Sonnenröschen stillt das Blutspeien und das Abweichen, hilft gegen Ruhr und bei inneren Verletzung durch Stoss oder Fall.

humulus lupulus

Verwendet werden primär die Blüten und Früchte. Die alten Kräuterkenner empfehlen Hopfenschösslinge bei Milz- und Leberverstopfung, Gelbsucht und Brustkatarrh. Blätter und Blüten -in Wein gekocht- haben heilsame Kräfte gegen die Wassersucht. Hopfenzapfen, mit Salbei vermischt, geben einen wirksamen Tee gegen Nieren- und Blasenstein und Bettnässen. Ein Hopfenkissen bringt guten Schlaf. Zudem ist er Muttermilchfördernd, hilft bei Menstruationsstörungen und während dem Klimakterium.

hypericum perforatum

Der botanische Name « hypericum » wurde dem Johanniskraut von den alten Griechen gegeben, die diese Pflanze an den Büsten ihrer Götter um den Kopf wanden. In der Heilkunde ist besonders das Johannisöl berühmt. Es ist das beste und wirksamste Hausmittel gegen Verbrennungen durch Feuer, Verbrühen, ätzende Gifte (selbst innerlich), Fettspritzer ins Auge, bei Wunden, Schürfungen und Insektenstichen. Äusserst wirksam bei Winterdepressionen, Burnout-Syndrom, prämenstruelle Störungen, Klimakterium und Tinnitus.

juglans regia

Die Naturheilkunde verwendet vom Walnussbaum Blätter, Blüten, Schosse und Zweige, grüne und reife Nüsse. Die Blätter geben einen wirksamen Tee gegen Rheumatismus, ein ausgezeichnetes Mittel gegen Zuckerkrankheit, Gelbsucht, bei Leiden in den Mandeln, im Hals, Kehlkopf, in den Augen und bei Frostbeulen. Vorzügliches Kopfwaschmittel bei Haarausfall. Der Tee reinigt das Blut und heilt nach längerem Gebrauch auch Bleichsucht / Skrofulose. Hilfreich auch bei Akne, Hautentzündungen, Ekzeme und Schuppenflechten.

lavandula officinalis

Tavernaemontanus schrieb: « Eine edle Arznei wider alte und kalte Gebresten des Hauptes, des Gehirns und der Nerven, indem er selbige stärkt, erquickt und erwärmt, ganz besonders, wenn man etwas Rosmarin dazu tut oder Salbei, Zimtrinde, Nägeli, Muskatnuss und selbes in Wein oder Wasser siedet und davon trinkt ». Lavendeltee hilft, den Kopf von fremden Stoffen zu reinigen und ist daher angebracht bei Augen- und Ohrenleiden. Empfehlenswert bei Migräne, Schlaflosigkeit und entzündeten Wunden.


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