quercus

Allen Völkern im Altertum war die Eiche als Götterbaum heilig. Eichenblättertee ist vorzüglich bei Blutspeien, Blutfluss, unfreiwilligem Wasserlösen, andauerndem Durchfall und Schleimfluss. Eichenblätter, gedörrt, zu Pulver zerstossen und in Wein getan (1 Esslöffel Pulver auf 1 Liter Wein) geben ein ausgezeichnetes Gurgelmittel gegen Angina. Gemahlene reife Eicheln geben einen vorzüglichen, der Gesundheit sehr zuträglichen Kaffee-Ersatz. Die Rinde der Eiche wirkt stark zusammenziehend und ist wertvoll bei Entzündungen.

racemus

Der weise Naturforscher Jacob Theodor, auch Tavernaemontanus genannt (1522-1590) war ein Botaniker, Mediziner und Professor für Medizin und Botanik. 1540 begann er ein Studium der Medizin in Padua und später in Montpellier bei Guillaume Rondelet. Er schrieb: «Rosinen bekommen wohl der Brust, der Gurgel, den Lungen, den Nieren, der Blase und dem Magen. So man alle Tage, morgens und abends, ein Löffelchen Rosinen ist, erweichen sie den Leib und machen guten Stuhlgang.»

rosa

Alle duftenden Rosen sind heilsam in Blättern, Blüten und Frucht. Sie besitzen grosse Kraft gegen Fieber aller Art, führen viel Urin ab und brechen dadurch die Gewalt der Fieber. Abkochung mit frischen und gedörrten Blütenblättern hilft -äusserlich oder innerlich angewendet- gegen Schmerzen der Augen, Ohren, Zähne und des Unterleibes. Aus den frischen Blütenblättern lässt sich zudem der Rosensirup zubereiten, der berühmt ist, die Nerven zu stärken.

rosa canina

Die Hagebutten galten seit Alters her als Heilmittel, denn sie enthalten mehr Vitamine als viele andere Naturprodukte. Darum sollten besonders Stadtkinder, deren Nahrung oft zu vitaminarm ist, viel von diesen Früchten essen. Aus den Schalen lässt sich ein Tee oder Sirup als Heilmittel gegen Nieren- und Blasenleiden, Unterleibsstockungen, Brust- und Seitenstechen und innerer Brand zubereiten. Die Kerne sind ein ausgezeichnetes Mittel gegen Rheumatismus, Gicht und Ischias.

rosmarinus officinalis

Rosmarinwein ist eine vorzügliche Herzstärkung und ein Mittel gegen Gelbsucht und Herz-Wassersucht. Rosmarinöl ist ein wirksames Einreibungsmittel bei Gicht und gelähmten Gliedern. Wo die Luft im Krankenzimmer durch Ausdünstungen stickig und verdorben wird, reinige man sie durch Rosmarindämpfe. Zu diesem Zwecke verbrennt man Rosmarinzweige langsam auf glühenden Kohlen. Er war der Göttin Aphrodite geweiht und symbolisierte Liebe und Schönheit.

rubus fruticosus

Die jungen Schosse der Brombeere schneide man im Frühling, zusammen mit anderen Teekräutern für die Frühlings-Blutreinigungskur. Die Früchte sind ein ausgezeichnet kühlendes Mittel bei Hitze im Magen und Gedärmen, bei Durchfall und Darmgrippe. Die jungen Blätter, frisch oder am Schatten gedörrt, ergeben, gemischt mit Salbei, einen ausgezeichneten Tee gegen starken Durchfall, weissen Fluss, geschwollenem Zahnfleisch, Kehlkopf- und Mandelleiden sowie Darmgrippe.

rubus idaeus

Himbeersaft ist ein angenehm kühlendes Getränk. Zu empfehlen bei Ausbruch einer Lungenentzündung, Brustfellentzündung und Grippe: Dazu frischen Himbeersaft in kochendes Wasser giessen und 1 bis 2 Gläser täglich so warm wie möglich trinken. Schon im alten China wurden vor allem die Blätter der Himbeere als antiseptische und entzündungshemmende Medizin eingesetzt. Zu Tees verarbeitet, töten Himbeerblätter schädliche Darmbakterien; äußerlich angewendet, heilen sie leichtere Hautleiden.

salvia officinalis

Ein römischer Dichter schrieb: «Cur moreretur homo dum salvia crescit horto?» Wie kann der Mensch noch sterben, solange Salbei in seinem Garten wächst? Diese gesegnete Pflanze ist ein Universalheilmittel, die nur bei schönem sonnigen Wetter gepflückt und im Halbschatten getrocknet wird. Ihr "Spezialgebiet" ist die zusammenziehende und desinfizierende Wirkung. Weitere Wirkungen sind u.a. antibakteriell, Krämpfe lösend, für alle Art Husten, Gedächnis stärkend, Übergewicht, Insektenstiche, Wunden, Ekzeme, etc.

salvia officinalis

Der schwarze Holunder ist eine herrliche Gottesgabe; alles an ihm ist nämlich brauchbar und wirksam: die Wurzeln, die Rinde, die Blätter, die Blüten und die Beeren. Aus der Wurzeln ergibt sich ein Trank der unschätzbar ist für Wassersüchtige und für korpulente Personen, die gerne wieder schlank werden möchten. Tee aus der Rinde räumt mit schlechten Magensäften gründlich auf. Weiter kann diese Pflanze zur Blutreinigung, Augenbrand und auch gegen Hundebisse eingesetzt werden.

solanum tuberosum

Auflagen von rohen, zerschnittenen Kartoffeln stillen Entzündung und Brand im Kopf, in der Brust und in den Gliedern. Bei Hirnentzündung mache man dem Kranken Auflagen von rohen, geschabten Kartoffeln auf die Stirn und auf die Fusssohlen. Das grüne als auch das getrocknete dürre Kraut kann bei Krämpfen und Stechen in den Füssen zu Fussbädern verwendet werden. Bei Fieber lohnt es sich, dünne Scheiben der rohen Kartoffeln auf die Stirn und auf die Fusssohlen legen (alle 3 Stunden erneuern).


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